2009 hat der Medizinische Dienst der Krankenkassen Heimprüfungen eingeführt; diese sind jedoch wenig aussagekräftig. Denn die meisten Heime schneiden mit Bestnote ab; bundesweit lag der Schnitt aller stationären Heime bei 1,2. Dies entwertet das gesamte System.
Die Crux bei der Bewertung ist, dass schlechte Pflege durch das Einhalten von Dokumentationspflichten kompensiert werden kann. Eine zwischen Kassen und Heimbetreibern verabredete Reform bringt ab 2014 nur kosmetische Korrekturen. Auch künftig wird an der Gesamtnote nicht erkennbar sein, ob gute Ernährung, Flüssigkeitsversorgung und Vorbeugemaßnahmen gegen Wundliegen gewährleistet sind oder ob Pflegebedürftige ohne Not an Betten fixiert oder mit Medikamenten ruhig gestellt werden.
Die Noten des Pflege-TÜVs sind eigentlich dazu gedacht, Angehörigen bei der Wahl eines Heims weiterzuhelfen. Diese Aufgabe erfüllt der Pflege-TÜV auch ab 2014 nicht. Doch nicht nur die Angehörigen haben ein elementares Interesse an aussagekräftigen Pflegenoten. Dafür ist eine Reform der Reform notwendig.