Es ist nach 2012 und 2014 das 3. Mal, dass die Mut-Tour (vormals Mood Tour) in Peine Station macht. Der Start war am 4. Juni in Heidelberg und die Tour endet am 3. September in Bremen. In Peine hatten die Radlerinnen und Radler, die auf Tandems unterwegs sind, ein knappes Drittel ihrer Gesamtstrecke hinter sich gebracht. Zusammen Fahrrad zu fahren ist gemeinschaftsfördernd, gut für die Gesundheit, hebt die Stimmung und erleichtert den Kontakt zu anderen. Inzwischen ist die Mut-Tour zu einem Markenzeichen geworden, zu einem Markenzeichen innerhalb der vielen Aktivitäten gegen Depression. Dabei sorgt das Team um Initiator Sebastian Burger durch Newsletter, Internet, Facebook, Presseartikel und Mitradler vor Ort für eine gehörige Portion Aufmerksamkeit. Und das ist genau die Absicht.
Ziel der Mut-Tour ist, das Thema Depression zu entstigmatisieren. Dass dies in der Vergangenheit bereits gut gelungen ist, zeigt die Verleihung des Antistigma-Preises in 2015. Ziel ist auch, Menschen zu mobilisieren und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Bei der Mut-Tour werben Depressionserfahrene und -unerfahrene für mehr Offenheit im Umgang mit Depressionen. Nicht zuletzt ist es Ziel, Betroffenen Mut zu machen, offen mit der Krankheit umzugehen. Ich zitiere einen Betroffenen: „Leute sucht euch Hilfe und versucht nicht, das alleine auf die Reihe zu kriegen. Selbsthilfegruppe, Therapeut, Freunde, Familienkreis… zieht euch nicht zurück, aber mutet euch auch nicht zu viel zu.“
In Peine gibt es schon seit etlichen Jahren ein Bündnis gegen Depression, zusammen mit Hildesheim und Gifhorn. Hervorgetan hat es sich durch eine ganze Reihe von Informationsveranstaltungen unterschiedlichster Art. Regelmäßig dienstags gibt es den Lauftreff, ferner gibt es eine Selbsthilfegruppe und ein Krisentelefon, wo auch am Wochenende Mitarbeiter für Gespräche, Beratung und Hausbesuche zur Verfügung stehen.
In Deutschland erkrankt jeder fünfte im Laufe seines Lebens an einer Depression. Laut „Faktencheck Gesundheit“ der Bertelsmann Stiftung leiden rund neun Millionen Deutsche an einer behandlungsbedürftigen Depression. Seit dem Tod von Robert Enke ist das Thema Depression stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Dass Depressionen nicht mit Suizid enden müssen, hat z.B. der Bundesligaschiedsrichter Babak Rafati gezeigt. Es ist daher ein Anliegen des Bündnisses gegen Depression zu zeigen
- Depression kann jeden treffen
- Depression hat viele Gesichter
- Depression ist behandelbar
Die Beteiligten der Mut-Tour bringen diese Botschaften mit überzeugender Leichtigkeit bei ihren Stopps rüber. In Peine freuen wir uns auf ein Wiedersehen in 2018!